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22.03.14

Test: Kärcher Staubsauger WD2200 - Mehr Flop als Top

Erfahrungsbericht und Test eines Kärcher Staubsaugers

Hier ist kein Staubsauger-Portal, aber es bot sich nun mal ein weiterer Erfahrungsbericht an.
Mein erster Bericht handelte von der Leistungs-Manie der Staubsauger-Hersteller: Mehr Leistung = mehr Saug stimmt so eben nicht!

Hier mal ein Erfahrungsbericht zu dem Kärcher WD2200. Vielleicht überlegt sich ja just jemand, einen solchen oder ähnlichen anzuschaffen. Da setzt man sich vorerst mal an den PC und googelt nach dem Produkt. Leider findet man dabei selten aussagekräftige Tests, oder nur solche mit beschönigten Angaben.
Ich verdiene kein Geld mit Werbung, habe dieses Produkt schon geraume Zeit im Gebrauch und kann folgend meine Meinung darüber kundtun. Vielleicht hilft es jemandem? Rückmeldungen sind willkommen.
Den Sauger habe ich schon mindestens zwei Jahre im Einsatz. Meine Erfahrungen damit sind wie folgt:
Saugleistung: Ist ausreichend bis gut. Mit der Verlängerung und der Flachbürste kann schon mal etwas liegen bleiben (z.B. kleine Teile wie Drahtstücke bieten dem Sauger zuwenig Angriffsfläche). Ohne Bürstenaufsatz, nur mit Saugrohr geht etwas mehr. Ohne Verlängerung und mit aufgesetzter Fugendüse ist die Saugleistung sogar gut.
Billig gemachte Bodendüse.

Handling: Für das Handling kann ich keine guten Noten geben! Der Sauger steht auf vier Rollen und hat die Neigung schnell umzukippen. Es reicht, wenn eine Rolle das am Boden liegende Netzkabel anstosst und quasi darüber stolpert. Passiert mir recht oft und ist ziemlich lästig!
Die beiden seitlichen Clips, welche den oberen Gehäuseteil halten, sind absoluter Mist! Zwar leicht zu öffnen, aber wenn die Kiste umkippt öffnet sie sich von selbst und der Sauger fällt auseinander. Sogar wenn man den Sauger herum trägt und mit dem Bein einen Clip leicht streift, öffnet sich der Sauger gerne und man hat plötzlich nur noch das Oberteil in der Hand. Passiert dies im ungünstigsten Fall, purzelt der untere Teil bestenfalls noch eine Treppe runter - Super! Wer so etwas konstruiert, sollte eigentlich dafür geschlagen werden!
Verschlüsse springen öfters auf - unbrauchbar!
Beutel muss exakt eingehängt werden.

Ausstattung: Die Ausstattung ist eher mager. Zwei kurze Rohre, eine Saugdüse und ein Bürstenaufsatz für die Bodenreinigung. Die Bodenbürste kommt ziemlich schlicht daher: Etwas Plastik, eine Reihe Borsten und eine Gummilippe. Na ja, für etwas mehr Geld kann man sich als Zubehör eine bessere kaufen. Ist wohl so gedacht?
Die Staubbeutel muss man beim Einsetzen an zwei Noppen fixieren. Beim Einkauf erwischte ich mindestens schon zweimal die falschen Beutel. Es gibt auch Beutel für Modelle mit der Bezeichnung ab A 2000. Dieses Model gehört zu der WD 2… Reihe. Meistens vergisst man dann im entscheidenden Moment ob WD oder A. Da nur bei diesem Modell der Staubbeutel an zwei Löchern fixiert wird, kann man auch auf diese Löcher achten.
Das Netzkabel mit vier Metern Länge ist mindestens einen Meter zu kurz! Zumindest stellte ich dies bei meinem Gebrauch fest.
Hinten am Gehäuse hat es einen Halter, um die Rohre bei Nichtgebrauch aufzustecken. In der Regel stören sie dort aber nur. Ich bin mal an einem aufgesteckten Rohrteil leicht angestossen. Die Hebelwirkung reichte, um den Haltezapfen heraus zu brechen. Der Kunststoff ist also nicht so robust, wie er aussieht.
Filter-Schaumstoff

Mit dem Sauger kann man auch nass saugen, was sogar funktioniert. Klar, dann natürlich ohne eingesetzten Staubbeutel. Selber benötige ich dies aber kaum, mangels Überschwemmungen.
Anstatt Staubbeutel, kann man einen zylindrischen Filter-Einsatz verwenden. Auf diese Variante greift man, wenn viel grober Schmutz anfällt wie Holzschnitzel, Laub etc. Auch dieser Filter setzt sich u.U. schnell mit Schmutz voll und sollte regelmässig gereinigt (evt. Ausgeblasen) werden.
Der Staubsauger ist übrigens recht laut.
Bei meinem Gerät bekam der Schlauch plötzlich einen Riss. Sieht nach Produktions-Fehler aus, exakt entlang der Naht oder Wulst aufgetrennt. Dies nach nur zwei Jahren und unterdurchschnittlicher Belastung für diesen Sauger! Das gibt's ja wohl nicht! Noch an keinem Staubsauger hatte ich einen solchen Defekt!

Ging kaputt: Zapfenhalterung für Rohr ist abgebrochen!

Ging kaputt: Saugrohr!

Fazit: Die mangelhafte Standfestigkeit und die bei jeder Gelegenheit aufspringenden Clips sind extreme Spasskiller! Sogar die billigsten China-Sauger haben solide Verschluss-Clips, stellte ich fest. Die Farbe Gelb steht hier nicht mehr für Qualität!
Kärcher hat ein einziges Eco-Modelle. Laut Kärcher hat dieses mit 900W Leistung dieselbe Reinigungskraft wie ein 1400W - Gerät und dies dank eines speziell entwickelten Eco-Motors! Tatsächlich ist es ja so, dass die anderen Motoren speziell entwickelte Strom-Fresser sind!
Ausserdem wird die Saugleistung wohl bewusst nirgends in den Datenblättern erwähnt - komisch!
Einhell ist da innovativer und bietet mehrere ökologische Modelle an, was sehr zu begrüssen ist. Mein nächster Sauger wird sicher kein Kärcher mehr sein. Diese Firma scheint mir suspekt und verlogen!


edit: 5.6.14 Nachdem der Schlauch ja schon mit Spezial-Klebeband repariert wurde, fällt er nun einfach woanders auseinander. Diese Woche fiel der vordere Teil ab. Was soll man wohl davon halten? Ziemlich der letzte Scheiss, welcher da von Kärcher verkauft wird! Billiger geht's wohl nicht mehr?
Also nochmals mit Klebeband gefixt! Einen neuen Schlauch werde ich mir sicher nicht bestellen. Diesen Betrag investiere ich besser gleich in einen neuen Staubsauger, keinen von Kärcher!



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