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19.06.14

Von der Verschandelung der Berge und Spinnern im Wallis

Vor schon geraumer Zeit kam auf ARTE eine Dokumentation - «Die Alpen von oben». Es wurden schöne Aufnahmen gezeigt und nebenbei über einige Personen aus den betreffenden Regionen berichtet.
Einige davon waren sicher interessant und originell, andere nervten eigentlich zunehmend. Nämlich jene, welche stets auf der Suche nach dem ultimativen Kick sind.
Eine junge Frau stürzte sich an einem Bungeeseil von einer hohen Brücke in den Abgrund und erzählte von ihrem Kick - na toll! Andere suchten ihren Kick an einer Bergwand, mittels Gleitschirm, beim Canyoning, Segelfliegen, Kanusport usw. Eine passionierte Alpinistin glaubte sogar, mittels ihrer angebotenen Kletterkurse für krebskranke Kinder, diesen zu helfen ihre Krankheit zu überwinden. Davon ist sie felsenfest überzeugt und kann offenbar auch davon leben.
Alle suchen den Kick und wollen an ihre Grenzen kommen. Ja was machen sie denn, wenn sie einmal die Grenzen erreicht haben? Ist das dann der ultimative Kick und gleichzeitig auch das Ende, oder wie?
Offenbar sieht man heutzutage in der Bergregion nur noch einen grossen Abenteuer-Spielplatz, das war wohl das Fazit dieser Dokumentation – leider!
Beim Überfliegen der Alpen landeten sie auch im Wallis. Dort mussten sie ausgerechnet den umstrittenen Pseudo-Künstler und Drittklass-Architekten Heinz Julen aufsuchen. Ausser etwas Selbstdarstellung hat dieser Julen nun wirklich nichts zu bieten. Gibt es im Wallis eigentlich keine berichtenswertere Leute als die ewig erwähnten Egomanen und Blödschwätzer Sepp Blatter, Art Furrer und dieser Julen?

Im Film zeigten sie denn auch Julen's kitschig verhunztes Chalet, welches gar nicht so den Bau-Reglementen entspricht. Der Lokalfilz lässt grüssen, typisch Wallis!
Sein Chalet mir einer per Seilzug abhebbaren Glas-Kuppel auf der Terrasse

Ein talentloser Pinsler!

So ein Julen darf offenbar den letzten Dreck in die Landschaft stellen, ohne dass es Einwände gäbe? Dort sitzt er an seinem Arbeitstisch auf der Terrasse, die gläserne Käseglocke darüber wird umständlich per Seilzug angehoben und weggeschwenkt, das Matterhorn ist in Sichtweite. Bei Regen bleibt die Käseglocke vermutlich unten?
Die Konstruktion scheint aus einem Donald Duck Comic entnommen zu sein und bestätigt nur sein bescheidenes Talent als Konstrukteur!
Na ja, Architekt? Was die alles in die Landschaft stellen, einfach nur traurig!
Nebenbei handelt dieser Julen auch noch mit «Kunst». Seine «Kunst» lässt er jedoch von Mitarbeitern in einer Werkstatt fertigen! Julen will alles zu Geld machen: Lampen, Tische, Spiegel, Taschen und Bilder. Ich stehe Kunst nicht skeptisch gegenüber, aber was ich da in Julens Shop sah, finde ich einfach nur hässlich, genau wie seine Bilder!
Lampen aus alten Armaturen zusammen geschustert! Vermutlich stammen die Armaturen aus den Abbruch-Häusern, welche einst von ihm geplant wurden und frühzeitig wieder abgebrochen werden mussten. Ein poliertes Messingschildchen mit Julens Namen und dem Matterhorn, soll wohl so was wie ein Qualitäts-Label sein? Ob das wohl rechtens ist in der heutigen Zeit, wo jeder Scheiss und Logo geschützt ist? Andere Frage: Wem gehört das Matterhorn?

Apropos - Julen wurde schon von einem ehemaligen Freund verklagt, weil dieser fand, dass er von ihm explizit hässlich gemalt und dargestellt wurde! Das sagt wohl alles?
Dieser ehemalige Freund finanzierte auch ein Hotel, welches von Julen geplant und gebaut wurde, aber schon einige Wochen nach der Eröffnung wegen baulichen Mängeln wieder geschlossen werden musste Quelle.

Das ist also Heinz Julen, der auch die oberdümmliche Idee hatte, auf dem kleinen Matterhorn ein hässliches Turmprojekt zu realisieren. Durch den Turm sollte der Berg künstlich auf 4000m erhöht werden. Was für ein Schwachsinn!



Gegenüber der Zeitung Blick meinte Julen dazu: «Das Projekt ist nicht einfach eine Furzidee». «Wir wollen mit einer spektakulär schönen Architektur die Landschaft ehren.»
Das ist nicht nur Furz, sondern absoluter Dünnschiss! Ich kann dazu nur eines sagen: Stoppt diesen Spinner, bevor er noch mehr Landschaden anrichtet! Heerscharen von selbstverliebten Architekten und Künstlern haben das Land schon genug verschandelt. Das sieht man leider jeden Tag an unzähligen Beispielen.
Wenn nicht einmal mehr die Berggipfel von der Baulobby und irgendwelchen Drittklass - Architekten und selbsternannten Künstlern sicher sind, wie wird es dann wohl enden?
Wer von der Selbstverliebtheit dieses Mannes eine Vorstellung braucht, der schaue sein hässliches Turmprojekt an. «Spektakulär schöne Architektur» nennt er es. Der Typ scheint echt krank zu sein! Soll er doch unter seiner Käseglocke bleiben, niemand würde ihn vermissen.

Übrigens auch auf dem Titlis wird kräftig in Spielplatz und Adrenalin investiert. Man nehme die, welche kommen und Geld bringen, notfalls halt diese tumbe Herde von Adrenalin-Junkys. Eine Hängebrücke, fünfhundert Meter über dem Abgrund, soll künftig mehr Leute anlocken, als ob da nicht schon genug rauf gehen um irgendeine Attraktion zu erleben.
Eine lange Hängebrücke gibt es bereits beim Triftgletscher. Damit die Spassgesellschaft überhaupt dort rauf geht, wurde eine ehemalige Kraftwerk-Seilbahn für touristische Zwecke angepasst. Klar, die zu erwartenden Spassvögel quälen sich nicht Schweisstreibend rauf, sondern wollen nur den Kick auf der schwankenden Brücke erleben. Der schmelzende Gletscher wird vermutlich nicht das Hauptziel sein, auch nicht die gesamte Bergwelt um die Brücke herum. Irgendwie auch armselig, einen sterbenden eisigen Giganten als Attraktion hinzustellen. Aber Hauptsache, es verdienen wieder ein paar Lokalpatrioten Geld damit!
Somit pilgern jetzt also jede Woche so viele Leute zur Brücke, wie früher in einem Jahr – toll!

Auf dem Stockhorn plante man schon vor längerer Zeit eine andere «spektakuläre» Aussichtsplattform. Dieser «Nasenring» wurde aber wegen Widerstand der Bevölkerung wieder zerworfen und eine redimensionierte Lösung soll nun bewilligt sein.
Sogar auf dem Schilthorn  können sie es nicht lassen!

Kommen nun, nach alle den Hängebrücken, wohl gläserne Aussichtsplattformen? Irgendwie schon der Wahn, was alles für die Spassgesellschaft getan wird.

Vielleicht sollte man die Berge einfach nur in dem Zustand bewahren, wie sie die Natur erschaffen hat. Auf irgendwelche Spinner, welche an den Bergen herumbauen wollen kann die Welt gut verzichten. Künftige Generationen wollen die Berge auch noch so sehen, wie sie immer da standen und nicht mit Glas und Beton verschandelt!

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